Fahne drin oder draussen beim Putten?
- Golffuchs
- 9. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Apr.
Eine häufig und heiss diskutierte Frage auf dem Golfplatz ist, ob du die Fahne beim Putten drin lassen oder herausnehmen solltest. Der Golffuchs gibt dir in diesem Beitrag einige konkrete Hinweise darauf, welche Variante auf dem Green erfolgsversprechender ist.

Fahne drin oder draussen beim Putten?
Es gibt keine strikte Regel, aber einige Faktoren und experimentell bestätigte Daten können dir bei der Entscheidung in dieser Glaubensfrage helfen und dich beim Putten auf dem Green erfolgreicher machen.
Pro und Contra
Pro: Die Fahne herausnehmen
1. Direkter Ballweg: Ohne Fahne hast du einen ungehinderten Weg zum Loch. Du kannst sicherstellen, dass der Ball direkt ins Loch geht, ohne dass die Fahne im Weg steht.
2. Vermeidung von möglichen Hindernissen: Ohne die Fahne musst du dir keine Sorgen machen, dass sie den Ball ablenken könnte.
Contra: Die Fahne herausnehmen
1. Keine Unterstützung: Ohne die Fahne fehlt die Möglichkeit, dass der Ball bei einem perfekten Schlag ins Loch zurückprallt. Du musst präziser putten.
2. Schwierigere Einschätzung: Ohne die Fahne kann es schwieriger sein, die Tiefe des Lochs und die Entfernung richtig einzuschätzen.

Testergebnisse sagen: Lass die Fahne drin!
Experiment 1: Yves C. Ton-That von Expert Golf (she. Video) hat bei seinem Test herausgefunden, dass es bei einem korrekt dosierten Putt keinen Unterschied macht, ob die Fahne im Loch steckt oder herausgenommen wurde. Bei zu stark gespielten Putts konnten aber die grössten Unterschiede festgestellt werden. Das Ergebnis nach 1.000 Bällen (alle per Stimpmeter mit der gleichen Geschwindigkeit und Richtung gerollt):
Ohne Flaggenstock: 55% eingelochte Putts
Mit Flaggenstock: 78% eingelochte Putts
Bälle, die den Flaggenstock berühren, aber nicht fallen, blieben näher am Loch liegen als Bälle, die über die Lochkante hinausschiessen.

Experiment 2: Die Experten von mygolfspy haben ebenfalls mit einem Stimpmeter ausgiebig getestet – sogar mit unterschiedlich flexiblen Flaggenstockarten (Details findest du hier und das Video hier).
Das Ergebnis:
Flaggenstock aus Fiberglas: Langsame Putts: Mittig 100%, Rand 85%; Mittlere Putts: Mittig 100%, Rand 40%; Schnelle Putts: Mittig 80%, Rand 0%
Flaggenstock aus Aluminium: Langsame Putts: Mittig 100%, Rand 60%; Mittlere Putts: Mittig 100%, Rand 15%; Schnelle Putts: Mittig 70%, Rand 0%
Ohne Flaggenstock: Langsame Putts: Mittig 100%, Rand 40%; Mittlere Putts: Mittig 35%, Rand 10%; Schnelle Putts: Mittig 5%, Rand 0%
Die Ergebnisse zeigen, dass besonders bei schnellen Putts, die den Fahnenstock mittig treffen, die Unterschiede gravierend sind.

Auch die durchschnittliche Entfernung vom Loch bei verfehlten Putts wurde gemessen:
Alu-Flaggenstock: Mittig 35 cm, Rand 165 cm
Fiberglas-Flaggenstock: Mittig 15 cm, Rand 165 cm
Kein Flaggenstock: Mittig 53 cm, Rand 205 cm

Fazit: Fahne beim Putten: Dein neuer bester Freund
Das Putten mit gesteckter Fahne kann – gerade bei kürzeren Putts – ungewohnt sein. Wenn du dir die Testergebnisse ansiehst, könnte es sich aber lohnen, die Fahne drin zu lassen. Nutze sie als Zielhilfe, fokussiere dich damit noch mehr auf die Lochmitte und profitiere von niedrigeren Scores, wenn du mal etwas zu kräftig puttest.
Selbstverständlich kann es trotz aller Statistik passieren, dass ein Putt ohne Fahne gefallen wäre, er aber vom Flaggenstock rausgelenkt wurde. In Summe wirst du dennoch besser fahren, wenn du den Flaggenstock dort lässt, wo auch der Ball hin soll: Im Loch.
Die Entscheidung in dieser Glaubensfrage sollen schlussendlich alle Golfliebhaber:innen für sich selbest entscheiden.
Der Golffuchs wünscht dir viel Spass beim Putten!
Cooler und hilfreicher Beitrag👍.